Am 11.05.2015
Das Neue Berlin: Hebräische Dichtung
In Lesung & Gespräch
Admiel Kosman (Autor/Berlin),
Maya Kuperman (Autorin/Berlin),
Mati Shemoelof (Autor/Berlin),
Moderation Gadi Goldberg (Übersetzer/Berlin)
Berlin zieht Künstler aller Couleur an, die hier für längere oder kürzere Zeit leben und arbeiten. Berlin ist zu einer internationalen Autorenstadt geworden. Was suchen die Dichter an diesem Ort? Und was finden sie? Zu Gast in der Literaturwerkstatt Berlin sind drei in Israel geborene Dichter, die in Berlin leben und auf Hebräisch schreiben.
In Admiel Kosmans (*1957 Haifa) anspielungsreichem Werk (zuletzt: »Du bist großartig!« (Hakibutz Hameuchad 2011)) gibt es erotische Morgengedichte, Gott betätigt sich als Glaser und Verputzer, wilde Tiere tummeln sich an den Rändern des Bewusstseins, Potiphars Weib berichtet, wie Josef sie verschmäht, und ein Liebender bittet vor den Stadtmauern Jerusalems vergeblich um Einlass. Kosman lebt seit 2003 in Berlin.
Mati Shemoelofs (*1972 Haifa) Texte sind in einem emphatischen Sinne politisch. Auf radikale Weise lehnt er sich in ihnen gegen die politische Situation in Israel auf. Gleichzeitig versteht er seine Kunst als ein Instrument der Versöhnung und des Dialogs. Fünf Gedichtbände liegen mittlerweile von Shemoelof vor, der jüngste »Der letzte Tango in Berlin« (Booxila) erschien im vergangenen Jahr. Seit 2013 lebt er in Berlin.
Maya Kupermans (*1982 Haifa) gefeierter Gedichtband »Muttersprache« (Hakibbutz Hameuchad 2007) liest sich wie eine poetische Familienaufstellung. Sie erzählt darin vom Gift der Kindheit und sammelt die Abschiede mit der Leidenschaft eines Philatelisten. Dem Schweigen der Muttersprache setzt sie die Poesie der Tochtersprache entgegen. Kuperman lebt seit 2011 in Berlin.
Die Dichter lesen aus ihrem Werk und werden von Gadi Goldberg dazu befragt.
Mit freundlicher Unterstützung von ECHOO Konferenzdolmetschen.
Maya Kupermann
Foto: Tamir Lahav-Radlmesser
Ort: Literaturwerkstatt BerlinKulturbrauerei, Knaackstraße 97, 10435 Berlin
Eintritt: 5/3 EUR